Der Bionator ist ein funktionskieferorthopädisches Gerät, entwickelt in den 1940er Jahren von Prof. Dr. Dr. Balters.
Es funktioniert wie alle funktionskieferorthopädischen Geräte, wenn noch Wachstum vorhanden ist, also bei Kindern und Jugendlichen. Dysgnatien (Fehlentwicklungen der Zähne, der Kiefer und/oder des Kausystems), die aufgrund von Fehlfunktionen der orofazialen Muskulatur (Kaumuskeln, Lippen, Zunge, Wangen) entstanden sind, können mit Hilfe des Bionators unter Nutzung körpereigener Kräfte behandelt werden.
Dennoch wird der Bionator auch bei Erwachsenen eingesetzt, jedoch zur Behandlung von Dysfunktionen wie Knirschen oder Pressen.
Man unterscheidet drei Typen des Bionators:
- Grundgerät – zur Behandlung der Distalbisslage (Unterkieferrücklage)
- Abschirmgerät – bei frontal offenem Biss
- Umkehrgerät – zur Behandlung der Mesialbisslage (Unterkiefer liegt zu weit vorn)
Eine Weiterentwicklung des Gerätes erfolgte von Ascher, einem Schüler Balters. Er fügte dem Gerät zwei Haltedorne im Oberkiefer im Bereich der ersten Molaren hinzu sowie einen Kunststoffüberwurf für die Unterkieferfrontzähne.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- Mandibuläre Retrognathie (Unterkieferrücklage)
- Habits (schädigende Angewohnheiten, bei denen es zu Kieferdeformierungen kommen kann), Parafunktionen ("schädliche" Nebenfunktionen) – z. B. Zungendysfunktionen
- Zwangsbissführung
- Habituelle Mundatmung